Die Geschichte des Elefantentreffens
In erster Linien lebt das Elefantentreffen auch heute noch von den Motorrädern mit den dazugehörigen winterfesten Fahrern. Die über 40jährige Geschichte besteht aus einer Vielzahl Anekdoten und persönlicher Erlebnisse von ungewöhnlichen Motorrädern und kauzigen Typen. Leider können wir hier nur die geschichtlichen Eckdaten wiedergeben:
1956
Auf eine Anzeige des Motorradredakteurs "Klacks" Ernst Leverkus treffen sich am ersten Januarwochenende bei Stuttgart an der Solitude-Rennstrecke etwa 20 Zündapp-KS-601-Gespanne. Es ist die Zeit der Kleinwagen und er will wissen, wer außer ihm noch mit so einem Motorrad im Winter unterwegs ist.
1957
Jetzt sind es, nur durch Mundpropaganda, bereits 44 Zündapp-Gespanne. Von diesen auch wegen ihrer Kraft und Farbe "Grüner Elefant" genannten Motorrädern erhält das Treffen seinen Namen.
1958
Ca. 200 Maschinen kommen nach Bad Dürkheim. Erstmalig sind auch Motorräder anderer Marken vertreten.
1959
Das Elefantentreffen beginnt sich zu etablieren. Nach Stadtoldenburg kommen ca. 400 Motorradfahrer.
1960
Auf dem kleinen Feldberg im Taunus steigt die Zahl auf 900 Teilnehmern mit ca. 500 Gespannen. Das Elefantentreffen hat sich bereits bis ins benachbarte Ausland herumgesprochen. Es kommen Motorradfreunde aus Belgien, Holland, Dänemark und der Schweiz.
1961
Die Teilnehmerzahlten von jetzt 1000 läßt nur noch einen Treffpunkt zu: Der Nürburgring, ein Ort, der größeren Andrang gewohnt ist. Der damals bereits siebzigjährige Motorradweltumrunder Robert Sexe reist bei Schneewetter auf einer 400er Gillette -solo aus dem 700 Km entfernten St. Bernoit an. Erstmals übernimmt der BVDM die immer notwendigere Organisation.
1964
Per Strichliste werden erstmalig 2.683 Teilnehmer genau erfasst. Der Fackelzug zum Gedenken an die getöteten Motorradfahrer führt mit allem Motorrädern um die Nordschleife. Die Nürburg wird von den Helfern abends mit selbstgebastelten Ölfackeln beleuchtet.
1972
Das unüberschaubare, nicht abgegrenzte Gelände bereitet den Veranstaltern mit inzwischen 15.000 Teilnehmern immer größere Schwierigkeiten.
1977
Das Elefantentreffen zieht immer mehr Neugierige mit Autos und Bussen aus den nahegelegenen Großstätten an. Eine Auseinandersetzung von etwa 40 Teilnehmern mit der Polizei bedeutet am Nürburgring das Aus.
1978
Nach bereits erfolgreichen Verhandlungen am Salzburgring wird die Genehmigung kurzfristig zurückgezogen. Da die Presseankündigung bereits heraus ist kommen - trotz Fernsehdurchsagen und Hinweisen an der Autobahn - 400 Motorradfahrer zum Salzburgring. Der BVDM organisiert eine notdürftige Versorgung.
1979
Der positive Eindruck, den diese "Vorhut" hinterläßt, ebnet in den nächsten Jahren den Genehmigungsweg. Ein neues Veranstaltungskonzept wird ausgearbeitet und bewährt sich bis heute ohne nennenswerte Zwischenfälle.
1980
Trotz immer wiederkehrender Proteste von Umweltschützern gelingt es den Betreibern des Salzburgrings die Rennstrecke und damit das Elefantentreffen zu erhalten.
1985
Stetig gestiegene Teilenehmerzahlten festigen den Wirtschaftsfaktor Elefantentreffen für die Region. Die Situation wird mit überhöhten Geldforderungen für Gastronomie, Beherbergung und Infrastruktur ausgenutzt.
1987
Mit 10.000 Teilnehmern ist die Kapazitätsgrenze des Salzburgrings erreicht. Finanzielle Nachforderungen für nicht vom Elefantentreffen verursachte Schäden werden an den BVDM gestellt. Als gemeinnütziger Verband hat dieser auch die Möglichkeit, Jahr für Jahr diese Risiko auf sich zu nehmen.
1988
Es ist das Jahr der Suche nach einen schneesicheren, geeigneten Veranstaltungsgelände. Der entscheidende Hinweis kommt aus der Kreisverwaltung Freyung. Der Stock-Car-Club Solla und die umliegenden Grundbesitzer haben nicht gegen eine zusätzliche Nutzung der Flächen. Eine private Initiative richtet vor dem Salzburgring ein Nottreffen mit einigen Hundert Teilnehmern aus.
1989
Das Elefantentreffen findet ein neues Zuhause. Mit bemerkenswertem Elan werden dem BVDM alle Weg geebnet. Es kommen 3700 Motorradfahrer nach Thurmansbang/Loh in den Bayerischen Wald.
1994
Die Teilnehmerzahlen steigern sich langsam auf über 8000. Die Organisation wird jedes Jahr in Zusammenarbeit mit Anliegern und Behörden verbessert. Der Fackelzug findet aus Gründen der Sicherheit seit einigen Jahren zu Fuß statt.
1996
Zum 40 jährigen Jubiläum des Elefantentreffen wird über Loh ein Höhenfeuerwerk abgebrannt. Die Zahl der Besucher hat sich in den letzten Jahren um siebentausend eingependelt. Durch Maßnehmen wie Sperrung der Zufahrt für Autos und die immer aufwendigeren Absperrungen des Geländes wird versucht, eine Störung der Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Das Treffen bei eisigen Temperaturen ist gezeichnet von einer friedlichen entspannten Atmosphäre.
1999
Unmengen von Schnee bilden die Kulisse für eines der schönsten Elefantentreffen. Die Schneemassen, besonders an den wichtigen Alpenübergängen, haben leider viele Teilnehmer zur Rückkehr gezwungen. 4800 eiserne Freunde haben den Weg nach Loh geschafft. Für den Veranstalter stiegen gleichzeitig die Kosten für den Räumdienst, welch nur durch die guten Ergebnisse der Vorjahre abgedeckt werden konnten. Trotzdem gilt das Elefantentreffen in Thurmansbang/Loh weiter als gesichert. Voraussetzung bleibt: Das Verhalten der Teilnehmer erfüllt das in uns gesetzte Vertrauen weiterhin.
© by BVDM Quelle Programmheft Elefantentreffen 2000