Tourbericht von Tommy, Havoc, Phantom und Rappel

Sonntag, 11.06.2000

3.30 Uhr wir Treffen uns (Havoc und ich) auf der Ganseburg, um das Nordkap in Angriff zu nehmen. Der Albi und der Fisch geben uns das Letzte Geleit (was war das für ein Leid). Um 4.00 Uhr stieß Tommy noch zu uns. In Seesen machen wir unseren ersten Stopp so um 7.00 Uhr, tanken und erholen uns vom Sekunden Schlaf. Wahrscheinlich hatten wir einfach zuwenig Schlaf. In Lübeck bemerke ich das das Hinterrad vom Havoc eiert. Wir suchen sofort eine Tankstelle auf um nachzuschauen, da sehen wir das der Reifen in die Felge gesprungen ist, was auf einen verkehrten Luftdruck oder nicht richtige Montage des Reifen hin weißt.  Außerdem ist sein Moped voll mit etwas klebrigem (Sperma?), nein es war doch nur die aufgeplatzte Dose Kettenspray. Ca. 1 Stunde später sind wir wieder auf der Bahn. Gegen 14.30 Uhr sind wir in Rostock an der Fähre. Erste Etappe wäre geschafft. Um 15.00 Uhr checken wir ein. Dabei erfahren wir das wir erst um 19.00 Uhr auf die Fähre kommen (kotzbrechwürg). Diese Gelegenheit nutzen wir für ein paar leckere Biere.

 Warten auf die Fähre in Rostock

Jetzt wollen wir erst mal eine Brotzeit machen. Der Senf wird auf die mit Kettenfett verschmierten Alukoffer gemacht und los geht's. Die Zeit nutze ich um meinen angeschlagenen Kupplungszug auszutauschen. Die Fähre kommt in den Hafen eingelaufen, man was ein rissiger Kahn. Auf der Fähre die Mopeds verzurrt und dann unsere Schlafsessel gesucht. Nun suchen wir den Supermarkt auf der Fähre auf um uns mit Zigaretten und Lebensmitteln einzudecken. Auf dem Sonnendeck halten wir erst mal ein Gelage. Die Wurst ist extrem scharf, aber wir haben ja zum Glück eine Palette Dosen Bier gekauft. Man waren wir voll. Hierbei lernten wir Miriam kennen die aus Aschaffenburg kommt und in Finnland auf einer Insel Urlaub machen will. Mit unserem Schlafsessel war es um diese Uhrzeit auch vorbei, die waren nämlich besetzt, so das wir auf dem Boden schlafen. Man sind wir sozial :-) .

Gefahrene Kilometer: 705

 

Montag, 12.06.2000

Das Aufstehen gegen 8.00 Uhr fällt nicht sehr schwer weil die Ausdünstungen von 50 Leuten doch einiges an Gestank erzeugen. An der Frühstücksbar hauen wir uns erst mal so richtig den Bauch voll um für den Tag auf der Fähre gerüstet zu sein. Dann Lungern wir den ganzen Tag auf dem Schiff rum, beobachten die anderen Schiffe auf der Ostsee und stellen dabei fest das hier einiges an Verkehr los ist. Gegen Mittag hat die Langeweile ihren Höhepunkt so das wir uns noch mal schlafen legen. Gegen 17.30 Uhr laufen wir den Hafen von Tallinn in Estland an wo einige Leute aus und zusteigen. Nun wird die See etwas rauer als wir Richtung Helsinki fahren. Da kommen wir Planmäßig gegen 21.00 an. Raus aus dem Schiff und auf die Bahn und zwar auf der 7 Richtung Porvoo. Ca. 20 km nach Porvoo geht es links Richtung Rike, wo wir unseren ersten Zeltplatz finden. Sehr merkwürdig ist hier in Finnland das jeder Weg der von der Strasse weg geht auch unmittelbar zu einem Haus führt. Also keine Waldwege wie bei uns. Aber dennoch finden wir einen tollen Zeltplatz bei einer kleinen Scheune. Der Havoc bekommt seinen ersten Wutausbruch weil das neue Zelt nicht so will wie er. Danach bin ich dran, weil mein neuer Kocher nicht so richtig geht, und mein Telefon immer noch nicht freigeschaltet ist. Wir essen unsere erste Tütensuppe, wie lecker. Es ist um 24.30 immer noch voll hell, wie soll das erst mal weiter oben werden? Wir hauen uns aufs Ohr und schlafen uns erst mal richtig aus.

Gefahrene Kilometer: 105

 

Dienstag, 13.06.2000

Ausschlafen wie soll das hier gehen, viel zu hell hier. Also stehen wir um 8.00 Uhr auf beistrahlenden Sonnenschein auf. Ein kurzer Kaffee und ein Nutellabrot und dann soll es auf die Bahn gehen. Die Zelte und den Rest auf die Mopeds, wobei uns noch die Übung beim Packen fehlt. Oder besser gesagt die Routine. Wir kommen gegen 11.00 Uhr auf die Piste und fahren die 7 weiter Richtung Kotka. Bei Pyhtää stoppen wir bei einer Brücke und fotografieren einen See der wirklich toll aussieht.

Ein wirklich toller See

Dann fahren wir die 26 nach Luumaki, dann weiter die 6 Richtung Imatra. In der Nähe von Jurvala kann man alte Bunkeranlagen besichtigen. Bei dem Geländeeinsatz zu den Bunkern bleibt der Havoc voll mit einem Koffer an einem Stein hängen. Ist aber nichts passiert. In Imatra angekommen haben wir erst mal Verpflegung eingekauft und dem Havoc seinen Koffer, der doch leicht beschädigt wurde, gerichtet. In Imatra wollten wir einen Stausee anschauen wo an manchen Tagen (19.6 - Mitte/Ende August) täglich Wasser durch das alte Flussbett gelassen wird. Aber leider sind wir zu früh dran, sehen aber Bilder wie es aussehen soll, sehr imposant. Wir entscheiden uns dann quer durch die Finnische Seenplatte (ca. 180.000 Seen) zufahren. Wir folgen der Strasse 62 Richtung Mikkeli und ca. 20 km hinter Puumala finden wir ein stilles und sehr steiniges Gelände zum Zelten (eigentlich ist es ein Weg). Nach dem Essen, bestehend aus einem Brokkoli-Nudel Gericht mit Sahnesoße, wenden wir uns unseren Vorräten an Alkohol zu. Diese bestehen aus 1 L. Jägermeister und einem Kräuterlikör vom Phantom (kotzwürg). Nach anfänglichen Startschwierigkeiten vom Havoc, der beim ersten Schluck fast kollabierte wurde es noch ein sehr lustiger Abend. Und die Zigarren von der Fähre vertrieben auch ganz gut die Mücken.

Gefahrene Kilometer: 328

 

Mittwoch, 14.06.2000

Wir stehen um 10.00 Uhr auf mit einem leichten Kater. Dadurch wird unser Frühstück auch ein wenig länger als gedacht. Das packen der Mopeds geht auch schon besser. Wir fahren die 62 nach Mikkeli, wo wir im Mc Doof, Kontakt mit Shorty und Willi aufnehmen. Wir beschließen uns in Iisalmi zu treffen. Noch haben wir fantastisches Wetter. Also die 5 hoch nach Iisalmi, die sich als sehr langweilige Strasse rausstellt, aber gut um Meter zu machen. Ca. 20 km vor Iisalmi fängt es an ein wenig zu Regnen. In Iisalmi nehmen wir wieder aus einem Mc Doof Kontakt zu den beiden auf, die sich mittlerweile auf einem Campingplatz eingemietet haben. Also raus in den Regen und los, doch was ist das, der Tommy hebt die Hand wie ein Rennfahrer im Motorsport. Die Ursache ist schnell gefunden, Kupplungszug gerissen, es geht doch nichts über richtige Nippel :-) . Also neuen Kupplungszug rein und weiter geht's Richtung Campingplatz. Auf dem Platz angekommen erst mal große Begrüßung und erster Erfahrungsaustausch. Nach dem Zeltaufbau und einer langen Duschorgie, Havoc und Tommy ziehen die Sauna vor, wird erst mal richtig gekocht. Na was gab es dies mal, richtig Tütensuppe. Nach dem Essen gehen wir fünf in den Pub und genehmigen uns ein paar Bier (420 Finnmark sind schnell weg). Der Willi fragt den Havoc ob er Ihm seine Ersatzkette geben könnte, da dieser mit einer Kette die schon 20 Tkm alt ist die Tour gestartet hat. Willi der eine Autowerkstatt hat sollte dies eigentlich wissen das man nicht mit so einer Kette losfährt. Aber die Schuster haben ja bekanntlich die schlechtesten Schuh.

Gefahrene Kilometer: 331

 

Donnerstag, 15.06.2000

9.30 Uhr stehen wir auf und Frühstücken erst mal gut, dabei überlegen wir uns die weitere Route. Bei leicht bewölktem Himmel aber trocken bemerkt Havoc beim zusammenpacken ein Loch in seinem neuen (8 Tage alt) Zelt ein Loch, das aber der Tommy mit Tape und Zeltkleber sofort repariert. Nach dem wir uns von den anderen beiden (Shorty und Willi) verabschiedet hatten, geht es jetzt auf der 5 nach Kajaani, dann nach Suomussalmi, wo wir die festen Wege verlassen und unseren Yamahas erst mal Ihr normales Straßenmaterial (Schotter, Erde und Sandmix) unter die Stollen nehmen. Die Strecke geht so ca. 70 km durch den Finnischen Wald

Verlassene Straße im finnischen Hinterland

direkt an der Russischen Grenze vorbei. Apropos Wald, hier gibt es Wald ohne Ende, wer meint hier in Deutschland gäbe es lange Waldstrassen, der soll mal hier her fahren. Hier hatten wir auch unseren ersten Kontakt mit Rentieren. Dann sind wir wieder auf die Strasse 843 eingebogen um nach Kuusamo zu gelangen. Dann bei Hossa haben wir erst mal die Mopeds wieder aufgetankt, an einer der einsamsten Tankstellen die wir bis dahin gesehen hatten. Kurz vor Kuusamo biegen wir wieder auf die Strassen Nummer 5. In Kuusamo gehen wir in einem Supermarkt einkaufen und checken anschließend auf einem Campingplatz ein und Essen erst mal ausgiebig. Wir nehmen mit dem Phantom Kontakt auf der uns dann sagt das er seit heute Mittag bis 22.00 Uhr nach Oulu gefahren ist. Kotz was ist das ein Weg. Wir verabreden uns mit Ihm für Morgen in Rovaniemi im Arktikum. Später erfahre ich von meinem Schwager noch per SMS das ein Kumpel von uns tödlich verunglückt ist, die Stimmung ist sehr gedrückt, so das wir schlafen gehen.

Gefahrene Kilometer: 438

 

Freitag, 16.06.2000

Stehen gegen ca. 10.00 Uhr auf und kommen so um 11.00 Uhr los. Wir fahren die 81 Richtung Rovaniemi, wo wir ca. 81 km vor Rovaniemi einen Wasserfall besichtigen, der zwar nur 16 m hoch aber doch sehr schön ist. Er hat an der Seite eine Schütte, wo früher das Holz runter geflößt worden ist. Es regnet leicht und die Strasse ist auch toll kurvig. Da wir uns leicht in Rovaniemi verfahren und beim Santa Park (Nikolausmuseum) landen und dem Havoc seine Bremse fest hängt kommt das Phantom zu uns. Er erzählt uns was er so alles erlebt hat bis jetzt und wir Ihm. Die hintere Bremsscheibe vom Havoc ist voll blau angelaufen und die Bremswirkung ist gleich null. Also die Bremse zerlegt und nachgeschaut. Kolben geht gut hin und her, Belag ist auch noch genug da, also wieder zusammen. Wir fahren also jetzt ins Arktikum, wo die Entstehung der Polarregion und die Geschichte seiner Völker erzählt wir. Dieses ist sehr schön gemacht und war auch sein Geld wert. Wir suchen uns noch eine Bank und holen erst mal Kohle. Dann fahren wir die 4 Richtung Ivalo, und überqueren den Polarkreis kurz hinter Rovaniemi.

Das Santa Claus Center am Polarkreis

Weiter gehts auf der 4 wo wir dann   einen Campingplatz kurz vor Sodankylä finden. Nach den Bezahlen sehen wir, auf was für ein Dreckloch wir eingecheckt haben. Die Klos und die Duschen sind so eklig das wir nicht duschen werden. Wir bleiben jetzt doch da und essen erst mal eine Tütensuppe mit Würstchen. Mittlerweile geht mein Kocher auch wieder nachdem ich ihn erst mal zerlegt habe. Wir legen die Route bis zum Nordkap fest. Die wir Morgen fahren wollen da es da oben eh nicht viel zu sehen ist. Wir legen uns hin und träumen von gepflegten Campingplätzen.

Gefahrene Kilometer: 363

 

Samstag, 17.06.2000

Bei bewölktem Himmel frühstücken wir sehr spartanisch damit wir von diesem Campingplatz schnell wegkommen. Wir haben jetzt ca. 8.00 Uhr als wir auf die Bahn gehen und die 4 Richtung Ivalo fahren. Nach ca. 25 Km in der Nähe von Sattanen sehen wir uns ein Hochmoor an. Dieses kann man über einen Holzsteg durchqueren. Man sollte aber auf jedem Fall den Steg nicht verlassen sonst geht es rapide Bergab mit einem :-) . Das Wetter ist auch noch gut als wir weiter fahren. In Tankavaara besuchen wir die Goldgräbersiedlung. Hier haben auch schon Weltmeisterschaften im Goldwaschen statt gefunden, wussten gar nicht das es so was gibt. Das Museum ist sehr interessant und außen kann man auch selber Gold waschen mit einem der es richtig kann. Aber uns ist das Wasser zu kalt und die Zeit ist knapp. In Inari halten wir an um uns mit den obligatorischen Aufklebern zu versorgen. Es lebe das Turigeschäft. Kurz nach Inari biegen wir auf die 92 zu Finnisch-Norwegischen Grenze ab. Wir halten noch mal bei einer alten Samen Hütte, wo aber keiner da ist und fahren dann zur Grenze. An der Grenze geben wir unser letztes Finngeld sinnlos aus und fahren nach Norwegen rein. Auf der E 6 die hier oben Traumhaft ist fahren wir bis nach Olderfjord wo die E 6 und die E 69 sich treffen. Hier bekommen wir wieder einen scheiß Campingplatz den wir aber wohlweißlich erst mal untersuchen und dann ablehnen. Also weiter Richtung Nordkap, der Wind ist so stark das wir fast im 45 Grad Winkel fahren und jetzt Regnet es zum ersten mal volle Kanne. Der Nordkaptunnel ist der absolute Wahnsinn, der geht nämlich 3 km steil runter ein wenig gerade und dann voll steil wieder rauf. Bezahlt haben wir ca. 70 NK. In Honningsväg holen wir erst mal Geld und fahren dann noch bis ca. 15 km vors Kap. Hier nehmen wir uns die erste Hütte weil alles klatsch Nass ist.

Tommy nach einer Sau langen Etappe

Das Phantom möchte nicht mit uns die Hütte teilen weil wir so laut schnarchen würden, insbesondere ich. Also machen wir uns zu dritt richtig breit in der Hütte, doch auf einmal geht die Tür auf und da steht das Phantom im Türrahmen. Seine Suite habe im nicht gefallen, oder doch nur zu teuer? :-)  Na ja ist ja jetzt egal, also zu vier versucht wir die Klamotten zu trocknen. Nach einer Tütensuppe geht es in die Falle.

Gefahrene Kilometer: 577

 

Sonntag, 18.06.2000

Gegen 9.30 Uhr stehen wir auf und Frühstücken. Danach werden an den Mopeds noch div. Wartungsarbeiten durchgeführt wie Kette spannen und schmieren, Öl und Lampen kontrollieren. Phantom nervt wegen seinem defektem Tacho rum, den ja wirklich keiner braucht, wenn man in einer Gruppe fährt. Wir versuchen den Tachoantrieb zu reparieren, was uns aber nicht gelinkt. Um 11.30 Uhr fahren wir dann bei  herrlichem Sonnenschein geht es die letzten 15 km zum Nordkap. Die Mautstelle vor dem Kap will dann 175 NK von uns haben die wir auch bezahlen, den wir wollen hoch. Im Gegensatz zu den meisten im Netz, finde ich, der noch nie hier war (Havoc und Tommy waren schon mal hier), das man das Kap auch jeden Fall mal sehen muss. Dazu muss man allerdings sagen dass wir auch ein bomben Wetter hatten, wie es gewesen wäre bei schlechtem Wetter kann ich nicht sagen.

Das Nordkap bei Traumwetter, endlich da

Nach den obligatorischen Fotos gehen wir das in das Videokino und schauen uns den Film über das Kap und die Region an. Danach gehen wir noch in die nördlichste Kneipe um ein Bier zutrinken, für schlaffe 12.50 DM pro 0,4 L.. Darum genießen wir das eine Bier auch ca. 1 Std. lang. Als wir uns wieder auf den Weg machen laufen gerade die Turibusse ein, so ca. 12 Stück, aber wie sind ja zum Glück gleich weg. Unterwegs nach Hammerfest machen wir noch Bilder von Rentieren die gerade seelenruhig über die Strasse laufen. Auf der E 6 fahren wir über eine Hochebene wo wir eine tolle Sicht haben. In Hammerfest angekommen braucht das Phantom erst mal einen neuen Reifen und ich will meinen Polfilter auf der Post holen. Natürlich hat die Post schon zu. Also Campingplatz und Zelt aufgebaut. Die Aussicht aufs Meer vom Platz aus ist fantastisch, nur der Krach den die Asylbewohner (wir glauben es sind Russen) 50 m hinter uns machen lässt die Stimmung einwenig sinken. Wir lernen ein paar WoMo Fahrer aus Siegen kennen die uns einiges über Skandinavien erzählen. Wir werden auch zum Essen eingeladen und bekommen auch jeder noch einen Schnaps zu Verdauung. Danach schauen wir uns die Mitternachtssonne an und leeren  dem Phantom seine Johnny Walker Flasche. Morgen will ich noch mal auf die Post und dann wollen wir nach Alta.

Gefahrene Kilometer: 193

 

Montag, 19.06.2000

So um 8.00 Uhr stehen wir bei tollem Sonnenschein auf und Frühstücken erst mal. Unser Wäsche ist nun auch fertig, haben Sie gestern Nacht (was heißt hier schon Nacht) so gegen 1.00 Uhr gewaschen und in den Trockner gesteckt. Da der Trockner aber so lange lief gingen wir schlafen und ließen die Klamotten über Nacht drinnen. Ich fahre gegen 9.00 schnell auf die Post wo meine Frau mir meinen Polfilter postlagernd hingeschickt hat. Dieses klappte absolut Stressfrei.

Havoc und Rappel bei Eisbären Rodeo

Wir suchen einen Reifenhändler auf und erfahren das es in ganz Hammerfest keine Reifen für unser Phantom gibt. Der Reifendealer gibt sich aber Mühe und besorgt uns in Alta einen neuen Reifen. In Alta angekommen suchen wir erst mal den Reifendealer auf. Nach ca. 1 Std. ist der Schlappen drauf und wir wieder auf der Bahn. Da wir eh in Alta sind besuchen wir das Museum für Höhlen und Felsmalerei. Nach ca. 1 Std. Aufenthalt fahren wir dei E 6 weiter bis nach Storslett. Auf dem Campingplatz angekommen schlagen wir erst mal die Zelte auf. Später kommt im strömenden Regen noch ein Biker aus Lübeck an, der sich dann zu uns gesellt. Er erzählt uns das es unten nur am regnen ist und das die Polizei vermehrt am blitzen ist. Wir unterhalten uns noch ein bisschen mit Ihm und gehen dann pennen, weil wir morgen früh weiter wollen.

Gefahrene Kilometer: 338

 

Dienstag, 20.06.2000

Wir wachen so um 8.00 Uhr auf und es ist voll am schütten. Also rumgedreht und weitergeschlafen. Gegen 10.00 Uhr stehen wir dann auf und frühstücken, danach die triefend nassen Zelte zusammen gelegt und verstaut (das klappt mittlerweile schon richtig gut). 12.00 Uhr, es geht auf die Bahn Richtung Narvik. Unterwegs sind wir von Olderdalen nach Lyngseidt mit der Autofähre gefahren. Dann die Straße 868 am Storfjorden lang bis nach Overgard auf die 87 wo wir bei einer Brücke in der Nähe von Tamokdalen halt machen und ein paar Fotos schießen. Der Tommy meinte noch das er für einen Kasten Bier nackt durch den Fluss schwimmen würde. Wir (Havoc, Phantom und ich) sind sofort Einverstanden aber dann ließ sich Tommy doch nur Feiern. Also wieder nichts zum trinken, schade. Bei Fossmoen fotografieren wir einen mächtigen Wasserfall. Wieder über eine Hochebene und wieder sind die Seen zugefroren. Kurz vor Narvik biegen wir auf die E 10 ab, dann weiter auf der 829,  finden in der Nähe von Kjolen einen total geilen Campingplatz. Der Besitzer ist ein gehbürtiger Schweitzer der sehr gut drauf ist. Der Platz liegt sehr schön zwischen den Bergen an einem See, und besitz eine Erdsauna. Morgen soll es nach Laneness gehen wo eine Walsafari gestartet wird.

Gefahrene Kilometer: 294

 

Mittwoch, 21.06.2000

Oh Schreck es ist schon 12.00 Uhr, jetzt aber los. Wir entwickeln uns noch zu den totalen Langschläfern. Heute ist die Walsafari als Superheilleid dran, also auf bei stark bewölkten Himmel zu den "Waljägern" nach Laneness , erst über die 829 dann auf die 825 und wieder auf die E 10. Bei Kongsvika kommen wir um eine Kurve und sehen das der Berg auf der Straße liegt. Später stellt sich herraus das da die Ecke rausgesprengt wurde, aber nach einem kurzem Stopp ging es gleich weiter. Als wir gegen 15.00 Uhr über die 820, dann die 821 dort ankommen, erfahren wir das die nächste Walfahrt erst am nächsten Tag gegen 11.00 Uhr losgeht. Nach langen Diskussionen wollen Sie doch noch mal gegen 18.00 Uhr raus , mit der Bedingung das wir 10 Leute sein müssten, da dies aber nicht klappt fahren wir die 21 runter bis Stokmarknes. Die 21 stellt sich als absolut geile Schotter Strecke heraus.

Die Lofoten, ein echter Wahnsinn

Und weiter geht's die Vesteralen und die Lofoten runter bis nach Henningsvear wo Phantom sich eine Strasse anschauen will, die in den Fels gesprengt sein soll (lach). Tommy macht noch Bilder vom Hafen und dann geht's weiter Richtung A. Das Wetter bleibt bewölkt, so das wir gegen 23.00 Uhr A erreichen. Unterwegs haben wir noch div. Bilder geschossen und machen hier in A natürlich das obligatorische Foto von Ortsschild. Wir fahren zur Fähre nach Moskenes zurück. Dort stellen wir entsetzt fest, das die erste Fähre, erst morgen um 7.00 Uhr geht. Phantom geht auf den Campingplatz weil er die Fresse voll hat und nicht mit uns auf dem Kai schlafen möchte. Die drei Harten (Nur die Harten kommen in den Garten), harren an der Mole aus, es ist saukalt. Jetzt kochen wir uns eine Tütensuppe und siehe da ein WoMo aus Siegen (schon wieder aus Siegen) spendiert uns drei jedem zwei Bier. Nach dem köstlichem Mal bemerken wir das die Hafentoilette nicht verschlossen ist und brutal geheizt ist. Das erspart uns das campieren auf der Mole und wir werden von den WoMofahrern geweckt die sich waschen wollen. Also haben wir die Sonnenwendfeier auf dem Klo verbracht.

Gefahrene Kilometer: 538

 

Donnerstag, 22.06.2000

6.30 Uhr, um 7.00 Uhr geht unsere Fähre Richtung Bodo, also schnell waschen und ab auf die Fähre. Auch Phantom hat es geschafft rechtzeitig aufzustehen. Auf der Fähre bekommen der größte Teil der Leute ein grünes bis weißes Gesicht und es folgt das unvermeidliche. Alles kotzt wild um sich, leider schlafe ich und Havoc sowie Tommy machen mich nicht wach. Hätte nämlich das Ganze gerne fotografiert. In Bodo trennen wir uns vom Phantom, wer er die Küstenstraße 17 runter will. Wir (Havoc, Tommy und ich) fahren die E6 runter weil wir Gogo versprochen hatten, ein Bild mit seinem T-Shirt am Polarkreis zu machen (er ist der Wirt der Musikkneipe Beinhart in Lindenstruth).  Ab Fauske werden wir wieder mal voll geduscht, was sich bis zu Polarkreis nicht ändern sollte. Scheiße ist das kalt hier oben. Hier treffen wir ein junges Pärchen das im Sommerklamotten total am frieren ist. Vom Polarkreis bis nach Mo i Rana regnet es volle Pulle. Hier machen wir den Plan das wir bis Mosjoen noch fahren wollen doch kurz vorher finden wir einen Campingplatz. Das Phantom stößt um 22.30 Uhr wieder zu uns. Er erzählt uns von der Küstenstrasse 17 und das er fast mit Spritmangel liegen geblieben ist. Nach dem Essen gehen wir ins Zelt und pennen.

Gefahrene Kilometer: 335

 

Freitag, 23.06.2000

Um 7.00 Uhr stehen wir auf, ja wirklich. Tolles Wetter. Wir frühstücken und packen in Ruhe zusammen wobei wir die weitere Route besprechen. Wir beschließen nach Trondheim über die E6 zu fahren. Wir müssen an dieser Stelle sagen das ab Mo i Rana die E 6 wirklich langweilig wird. In Trondheim besichtigen wir die alte Befestigungsanlage, die in einem guten Zustand ist. Dann geht's zu einer Alten Brücke in Trondheim wo wie auch alte Lagerhäuser sehen. Danach geht's über die E 6 auf die 30 nach Roros. Ab der 30 werden wir, wen wundert's wieder voll geduscht. In Roros verlangen sie auf dem Campingplatz so hornende Preise, wegen der Mitternachtssonnenwendparty (man was ein Wort), das wir uns einen Platz suchen. So muss ein alter Sportplatz herhalten für unser Lager. Nach dem Zeltaufbau spannen wir eine Plane zwischen die Mopeds das uns als Unterstand dient oder besser gesagt als Untersitz. Hier kochen wir und labern noch ein wenig bis so um 1.00 Uhr. Phantom hatte nach dem Zeltaufbau keine Lust mehr zu Essen oder sonst was zu machen ,so das er gleich ins Zelt geht.

Gefahrene Kilometer: 576

 

Samstag, 24.06.2000

Wir stehen um 13.00 Uhr auf, ja wirklich um 13.00 Uhr, wir fallen bald vom Glauben ab. Um 15.00 Uhr kommen wir dann endlich los. Wir besichtigen die alte Erzbausiedlung in Roros und bekommen dann auch noch gesagt das das Museum um 16.00 Uhr zumacht. Also schauen wir uns die außen Anlage an und machen Bilder.

Alte Bergbauer Häuser in Roros

Dann geht es weiter auf der 30. Wir biegen auf die 3 wo wir Phantom verlieren. Bis wir es gemerkt haben und anhalten ist es schon zu spät, er ist weg. Nach einer halben Stunde des Wartens hält ein Autofahrer an und fragt ob wir auf jemanden warten würden. Wir sagen ja und der Autofahrer erzählt uns, das das Phantom unsicher vor einem Motel auf die Karte geschaut hat und dann nach einer Weile in die entgegengesetzte Richtung gefahren ist. Wir beschließen weiter wie geplant die E 6 ein kurzes Stück zu fahren und dann auf die 70 Richtung Sunndalsora.  Heute Abend wollen wir dann  mit dem Phantom, per Handy, Kontakt aufzunehmen. Als wir weiter fahren begegnet uns eine Oldtimerrallye die einen guten Speed fahren. Es geht weiter Richtung Trollstiegen die wir aber erst morgen frisch Ausgeruht in Angriff nehmen wollen. Dann sind wir noch auf der 62 bis Eidsvag gefahren wo wir einen Campingplatz mit Waschmaschine und Trockner finden, wird wieder mal Zeit, der auch noch toll liegt, aber leider total Mücken verseucht ist. Wir waschen unser Zeug und kochen uns dann wie immer eine Beutelsuppe. Beim Essen lesen wir die lokalen Gebietsinfo (kleine Blättchen die auf jedem Campingplatz ausliegen). Hier drin ist eine Rundstrecke beschrieben die sich so gut anhört (Trollweg) das wir beschließen diese morgen zu fahren. Wir bekommen das Phantom auch noch an die Strippe der uns dann erzählt was los war und das er jetzt kurz vor den Trollstiegen liegt. Da wie den Rundkurs fahren wollen trennen wir uns vom Phantom und wünschen Ihm alles Gute für den Rest der Tour.

Gefahrene Kilometer: 255

 

Sonntag, 25.06.2000

Wir frühstücken und legen die Wäsche zusammen. Gegen 10.00 Uhr fahren wir los Richtung Andalsnes auf der 660. Bei Nonshaugen biegen wir in ein total geiles Tal (Eikedal) ein, bis zum Mardal Wasserfall. Hier müssen wir erst mal ca. 30 min Wandern bis wir am Fuß des Falles angekommen sind. Aber der Weg hat sich voll gelohnt, denn wir sehen einen mächtigen zwei Stufen Wasserfall. Wir fahren weiter ins Tal hinein bis eine Serpentine den Anfang des Trollweges einleitet. Auf halber Höhe der Serpentine, kommt mal wieder so ein geiler Tunnel ohne Beleuchtung, das Wasser tropft die Wände runter und das Licht der Scheinwerfer hat absolut keinen Effekt. Das alles bei einer Breite von max. 3 m. Nach dem Tunnel null Sicht mehr, weil Nebel. Wir fahren nun auf einer Schotterpiste, ca. 80 Km lang, über die Hochebene wobei eine Kurve die andere jagt. Jetzt kommen uns auch noch die Oldtimerrallye entgegen die wir schon am Vortag gesehen hatten. An einem Stausee werden wir dann von der Polizei angehalten und nach unseren Mauttickets gefragt. Wir hatten keine Mautstelle gesehen und müssen nun jeder eine Strafe in Höhe von 300 NK zahlen. Als der Polizist um die Mopeds geht um die Schilder aufzuschreiben sieht er das wir aus Gießen in Deutschland/Hessen kommen. Sofort erzählt er uns das er seine Dose bei einem Autohändler in Wetzlar (ca. 20 Km von Gießen) gekauft hat und gestern Abend noch mit Bekannten LICHER BIER getrunken hat. Dadurch fällt die Strafe mit 50 NK doch sehr milde aus. Wir werden auch noch von einem Holländischem Fernseh-Team gefilmt die die Rallye begleiteten. Die Abfahrt von der Hochebene ist auch eine Augenweide.

Einer dieser super geilen Single Roads

Als wir wieder an unserem Campingplatz vorbeifahren sind 160 Km mehr auf dem Tacho. Wir fahren noch bis Andalsnes auf der 660 im strömenden Regen. Dort angekommen haben wir mittlerweile alle die Fresse vom Wetter so richtig voll. Wir nehmen uns unsere 3. Hütte, um die Klamotten wieder trocken zu bekommen. Im Ort bekommen wir noch 1 Flasche Wein und eine Dose Würstchen von einem WoMofahrer geschenkt, weil der Tommy so mitleidig gekuckt hat.

Gefahrene Kilometer: 253

 

Montag, 26.06.2000

Wir stehen gegen 11.00 Uhr mit leichten Kopfweh auf (1 Flasche Wein). Wir fahren nach Andalsnes, um nach meiner Kohle, auf die ich schon seit Freitag warte, zu schauen. Als wir aus einem Büchsenmachergeschäft (Waffengeschäft) kommen und auf die Mopeds steigen um sie wieder durch den Asphalt zu quälen passiert es. Havoc wir von einem Scheintotem-blinden-schwerhörigen Ortsbekanntem Turistenabschiesser abgeschossen. Das Moped ist hinten ganz schön krumm und sieht bald aus wie eine Ziehharmonika. Als die Polizei kommt um den Sachverhalt aufzunehmen sagen Sie nur das kennen wir schon von Ihm. Na Toll. Ich und Havoc gehen auf Weisung der Polizei mit dem Dosenfahrer zu einer Versicherung, die dann gleich von uns eine Unterschrift haben wollte. Wir sagen nein und gehen zur Touristeninformation, wo sich eine Frau beide Beine ausgerissen hat für Havoc. Nach langem hin und her dürfen wir dann weiter Fahren und gehen einkaufen, indes ist Tommy schon auf dem Campingplatz von Gestern gefahren. Havoc und ich meinen Heute gönnen wir uns mal ein paar Dosen Bier, auf den Schreck. Am Campingplatz angekommen besorgt Tommy einen 3 m Brechstange. Mit dieser richten wir das Moped und dann richteten wir uns mit dem Dosen Bier (12 Dosen a 0,33 l ca. 70,-- DM). Der Rahmen blieb dank Kofferträger von H&B unbeschädigt. Da wir durch diese Aktion einen Tag verloren haben beschlissen wir heute Nacht um 3.00 Uhr aufzustehen um die Trollstiegen ohne Turis und WoMofahrer zu bezwingen.

Gefahrene Kilometer: 9

 

Dienstag, 27.06.2000

Wir stehen um 4.30 Uhr auf (3.00 Uhr hahahaha), frühstücken ausgiebig und um 6.00 Uhr geht es auf die Bahn. Die ersten paar Kilometer waren auch ganz gut, doch dann kam die Tollstiegen. Auf der Straße vor den Serpentinen liegt ganz faul eine Herde Kühe die auch keine Anstallten machen aufzustehen. Als wir endlich durch sind sehe wir die Trollstiege. Echt geil, wie das hier rauf geht. Auf halber Höhe zog dicker Nebel auf und man soll es kaum glauben es regnet mal wieder.  Jetzt sind wir alle mal wieder richtig nass. Tommy fährt auf dem letzten Tropfen hier in diesem scheiß Wetter rum und wir hoffen das bald eine Tankstelle kommt. Als wir in Sylte ankommen oh schreck die Tankstellen sind weg, nein Quark Sie sind nur zu, also noch 5 km bis nach Linge auf die Fähre nach Eidsdalen. Auch hier keine Tanke also auf nach Geiranger. Also, der Geiranger Fjord ist echt toll und so werden einige Bilder geschossen und endlich auch getankt. Wir verlassen den Geiranger und weiter auf der 63. Ca. 6 Km weiter fängt es wieder an zu Regnen, na toll. Wir fahren eine weitere Serpentine hoch und müssen bei strömenden Regen auf die Schafe aufpassen die hier oben überall rumlaufen. Doch es kam noch besser, als wir fast oben waren fängt es voll an zu schneien, wir brechen total zusammen und fahren mit ca. 30 Km/h weiter. Wir biegen dann auf die 15 Richtung Stryn ab und fahren bis ins Tal nur noch durch Tunnels, man ist es hier drin sau kalt, aber wenigstens können wir die Klamotten wieder trocken fahren. In Stryn kaufen wir ein paar Socken und Essen erst mal was. Mittlerweile sind unsere Reifen Schrott und so suchen Tommy und ich die Touristeninformation auf um nach einem Reifenhändler zu fragen. Havoc schraub an seiner XT rum weil sie nicht mehr richtig läuft, konnte aber den Fehler nicht finden. Wir erfahren das wir nur in Bergen Reifen bekommen, die extra auf Oslo kommen. Also Reifen bestellt und ab nach Bergen und Havoc mit voll gezogenem Choke. Nach 50 km erneute Schrauberpause zu dritt, aber Fehler wieder nicht gefunden und so beschließen wir die Kiste bis Bergen zu treten um da einen Yamaha Händler aufzusuchen. Wir fahren über die 60 auf die E 39 nach Bergen. Da wir erst gegen 19.00 in Bergen ankommen schlagen wir erst mal die Zelte auf und gehen nach einem sehr großzügigem Essen (Tütensuppe) noch mal an die XT. Also Vergaser ausgebaut und richtig sauber gemacht. Yuhu Sie läuft wieder richtig gut, war wohl doch die Beschleunigerpumpe fest. Morgen wollen wir dann nach Bergen rein und die Reifen holen und Tommy braucht auch noch Bremsbeläge. Der vermeintliche 3 Sterne (ADAC) Campingplatz ist ein Dreckloch. Ach bevor ich es vergesse Tommy hat sich einen geilen Bremsplatten aufs Hinterrad gezaubert, hat wohl ein bisschen Angst gehabt (grins).

Gefahrene Kilometer: 409

 

Mittwoch, 28.06.2000

Als wir gegen 7.00 aufwachen ist es wieder am Regnen, gegen 9.00 Uhr fahren wir nach Bergen. Zum Glück finden wir die Yamahawerkstatt sofort und die Beläge sind auch da, die Tommy sofort einbaut. Dort erkundigen wir uns nach dem Reifenhändler und finden diesen auch relativ schnell. Dort angekommen sagen sie uns das die Reifen erst um 13.00 Uhr da wären. Als die vermeintlichen fünf Reifen kommen (Tommy und ich hinten und vorne und Havoc nur hinten) ist es nur ein Satz. Na toll. Also beim Reifendealer alle Reifen durchsucht und doch noch die drei fehlenden gefunden. Beim Wechseln der Reifen sieht Havoc das seine Beläge auch Schrott sind also zurück zum Yamahahändler. Glück gehabt auch die sind da, da wir jetzt schon 16.00 Uhr haben fahren wir nach Stavanger. Wir fahren die E 39 runter und machen Inselhopping um Tommy seine TT zu schonen, die Zeit dem Reifenwechseln voll rummockt. Also Fähre rauf und runter und das drei mal. In Stavanger besichtigen wir die drei Schwerter die wir nur schwer finden, aber es ist ja bekanntlich kein Weg zu weit für eine gute Abkürzung. So riesig wie wir dachten sind die Schwerter gar nicht.

Die drei Schwerter in Fels

Wir suchen uns einen Campingplatz am Meer und schlagen die Zelte auf. Morgen wollen wir erst mal die TT zerlegen und schauen warum sie so schlecht läuft. Nach unserem Nachtmahl bestehend aus Nudeln (vollangebrannt) mit einem Soßenmix gehen wir schlafen. Einen Trost haben wir, es ist endlich mal nicht total bewölkt, so das wir auch mal ein paar Sonnenstrahlen abbekommen, man tut das Gut.

Gefahrene Kilometer: 172

 

Donnerstag, 29.06.2000

9.00 Uhr wir stehen auf und zerlegen die TT nach einem kleinen Frühstück. Bei dieser Möhre muss das ganze Heck abgebaut werden, damit wir den Vergaser herausbekommen. Dann den Vergaser zerlegt und sauber gemacht. Gegen 14.00 Uhr mit zwischen Zeitlichem zweitem Frühstück ist sie wieder zusammen und siehe da sie geht wieder richtig gut. Wir fahren Richtung Lysefjord auf der 13 und nehmen die Fähre nach Lysebotn. Der Kapitän der Fähre fährt noch mal zurück um ein Auto mit zunehmen das er vergessen hatte. Dann mit Verspätung geht es in den Fjord bei strahlendem Wetter. Wir fahren am Preikestolen vorbei und an div. Wasserfällen. Wir sehen auch Seehunde die sich sonnen und erfahren das ca. 500 Stück hier im Fjord leben. Wir sehen auch den eingeklemmten Stein und nehmen uns vor den zu besteigen. Die Serpentine am Ende des Fjordes ist die wohl Geilste Serpentine die ich je hochgefahren bin.

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Mitten in der Serpentine fahren wir durch den zweit geilsten Tunnel der zu unserer Verwunderung eine 180 Grad Kurve hat. Dann fahren wir in Richtung des Steines und erfahren von ein paar Wanderern, das es zum Stein nur zu Fuß geht und das bei einem strammen Marsch ca. 5 Std. ein Weg dauern kann. Also Stein ade und ab auf die Bahn. Die Hochebene nach Dalen ist der absolute Wahnsinn. Die ganze Strecke nur links, recht, hoch und runter also Kurven ohne Ende. Kurz vor dem einbiegen auf die Strasse 9 wird der Havoc fast von einem LKW gerammt, die fahren hier oben wie die gesenkten Schweine. Von der 9 fahren wir dann auf die 45 nach Dalen. In Dalen finden wir noch eine Tankstelle die auf hat und ca. 20 km vor unserem Campingplatz fängt es an zu regnen und Tommy das alte Weichei zieht sich die Gummistiefel an. Auf dem Platz angekommen bauen wir die Zelte auf und essen Reis mit Soße. Morgen soll Tommy erst mal die Kerze wechseln da die TT so schlecht anspringt wenn sie warm ist. Morgen wollen mir dann nach Oslo und die Grenze nach Schweden überqueren.

Gefahrene Kilometer: 195

 

Freitag, 30.06.2000

Als wir aufwachen ist es mal wieder voll am Regnen. Beim Frühstück hört es mal kurz auf und wir wischen das Wasser von den Zelten damit sie schneller trocknen. Wir Frühstücken weiter und siehe da jetzt sind sie wieder nass. Also nass in den Sack und auf die Bahn. Es gießt wieder aus allen Eimer und wir haben die Fresse entgültig voll von diesem Scheiß Wetter. Wir fahren die E 134 und halten bei Heddal und schauen uns eine Stabskirche an die aber leider voll eingerüstet ist. Wir machen also keine Bilder sondern fahren nach Oslo. Unterwegs kommen uns total viele 3 Zyl.-2Takt Kawa's vorbei und andere Oldtimer entgegen, woraus wir schließen das hier irgend wo ein Treffen sein muss. Kurz vor Oslo fahren wir auf die E 18 und dann ins Zentrum wo aber nicht los ist. Der Havoc bemerkt das an seiner Topcasehalterung Marke Eigenbau Schrauben los sind. Nach einer kurzen Schraubereinlage auf dem Marktplatz fahren wir aus Oslo raus. Nun geht es auf der E 18 Richtung Schweden, aber erst stehen wir erst mal im Stau und das bei 27 ° C. Kurz vor der Schwedischen Grenze fahren wir noch am Clubhaus der Banditos MC vorbei. Endlich Schweden, total windig aber trocken und warm. Wir treffen unterwegs zahlreiche Schwedencopper mit extrem langen Gabeln. Was auffällt ist das in Norwegen nur Heizböcke und in Schweden nur Copper unterwegs sind. Wir zelten in der Nähe von Kristinehamm am Vänersee. Der Platz hat eine total geile Sicht auf den See.

Gefahrene Kilometer: 473

 

Samstag, 01.07.2000

Wir stehen um 9.00 Uhr auf und Tommy geht erst mal schwimmen so ca. 40 sec.. Danach wechselt er die Kerze, aber vielleicht hat er nur die falsche Technik beim kicken drauf. Um 11.00 Uhr geht Havoc duschen, Rappel findet die Duschen ziemlich eklig und fährt daher im eigenen Saft weiter. Wir fahren nun die 64 und dann auf die 205. Unterwegs bleiben wie bei einem alten Bauernhaus stehen und machen Bilder. Wir wechseln auf die 50 und dann zur nächsten Touristenattraktion, ein mittelalterlicher Brunnen wo ein Kammerkonzert stattfindet, dementsprechend sehen die Leute auch aus, so dass wir uns sehr deplaziert fühlen. Tommy gibt beim losfahren alles für eine gute Show, doch mit wenig Beifall. Die Strasse 32 weiter Richtung Eksjö, wo wir auf die 33 nach Vimmerby wechseln. Der Katthult Hof ist leicht zu finden da er gut Ausgeschildert ist. Kurz nach Mariannelund geht es links zum Hof.

Der Katthult Hof vom Michel

Gegen 18.50 treffen wir auf dem Katthult Hof ein, der aber um 19.00 Uhr schließt. Wir machen ein paar Bilder vom Kult Hof und treffen noch zwei Biker aus Paderborn die auch zum Michel wollen, aber wer zu spät kommt den Bestraften die Öffnungszeiten. Als Ausgleich wollen sie uns den größten Stein zeigen den man mit einer Hand bewegen kann. Aber sie finden ihn nicht mehr, schade. Wir fahren weiter nach Vimmerby wo wir tanken müssen. Wir fahren die 34 und dann die 128 nach Aseda, wo wir den Campingplatz der Feuerwehr umsonst benutzen dürfen, da Sie nur um 19.00 Uhr hier Geld eintreiben. Wir haben auch kein schlechtes Gewissen, da wir wohl schon genug gemolken worden sind. Der Platz liegt an einem kleinem See und bei einem gemütlichem Abendessen (Tütensuppe mit Wurst) lassen wir den Abend ausklingen.

Gefahrene Kilometer: 472

 

Sonntag, 02.07.2000

Wir stehen bei schönstem Wetter so um 10.00 Uhr auf und frühstücken in aller Ruhe, die Sonne tut richtig gut. Wir fahren die 23 runter und bei Växjo wollen wir die Burgruine anschauen, aber da die Vorbereitungen für ein Fest laufen, dürfen wir nicht auf die Burg. Dann geht es weiter die 23 nach Malmö. In Sösdala schauen wir uns die Steingräber an. In Malmö verfressen wir unser letztes Schweden Geld und dann geht's auf die neue Brücke über den Öresund. Die Brücke wurde am 1.7.2000 eingeweiht und ist der absolute Wahnsinn. Erst fährt man über die Brücke auf eine kleine Insel und dann durch ein Tunnel nach Kopenhagen. An der Brücke zur Insel Falster rammt der Tommy den Havoc mit seinem Koffer und fällt selber hin, ist aber nichts passiert. Jetzt noch bis Gedser auf der 55 und gegen 18.00 sind wir da. Das Ferienhaus ist die wucht und das Bier können wir auch sehen, kommen aber nicht dran weil dem Havoc seine Eltern nicht da sind. Scheiße. Gegen 19.00 beginnen wir neben einer komplett eingerichteten Küche uns was zu essen zu machen. eine halbe Stunde später kommen die Eltern und es gibt erst mal Bier. Das tut gut endlich mal wieder richtiges Bier. Wir sitzen noch bis 23.30 Uhr dann gehen wir schlafen.

Gefahrene Kilometer: 415

 

Montag, 03.07.2000

Nach einem geselligem Abend mit einigen Dosen unseres gelobten heiligen Licher Bieres das uns Havoc's Vater aus der Heimat mitgebracht hat wurden wir so gegen 10.00 Uhr mit leichtem Schädelweh wach. Nach einem ausgiebigem Frühstück berieten wir was wir mit dem Tag anfangen sollten. Es kamen auch einige Ideen auf den Tisch (z.B. ein Ausflug an den Kreidefelsen nach Mön zu machen), aber irgend wie war die Luft raus. So ca. 13.00 Uhr machte Rappel seinem Namen alle Ehre und bekam einen Rappel, der äußerte sich so das er beschloss noch nach Hause zu fahren. Na ja gut wir (Tommy und ich) versuchten ihn noch umzustimmen, was uns aber nicht gelang. So macht sich Rappel alleine auf den Weg nach Rodby an die Fähre. Wir wünschten ihm noch eine gute Fahrt und entschlossen uns an den Strand zu fahren, um ein bisschen Sonne zu tanken. Also los, die Badehose an, Handtuch in den Rucksack und ab an den Strand. Der Strand von Marialist ist ein mit feinem Sand bestückter schöner Naturstrand. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen wo wie dem bunten Treiben zusehen (Titten, Titten). Tommy machte ein paar spaßige Fotos, unter anderem von ein paar Walen die hier gestrandet waren.

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Nach ca. 1 Std. Sonnenbaden beschließen wir uns erst mal in die noch ziemlich kalte Ostsee zu stürzen, so ca. 2 Min. lang (man war das kalt, noch ein bisschen kälter und wir wären Mädchen geworden). Nach dem wir uns wieder aufgewärmt hatten und uns einen Mega Sonnenbrand geholt hatten, beschließen wir unserem gemeinsamen Hobby nachzugehen und auf der Promenade div. Kaffees zu trinken. Am Abend werden wir dann noch mal mit einem köstlichem Mahl verwöhnt. Das schlimme daran ist wir müssen nun wieder mit Messer und Gabel essen (nach 3 Wochen Suppe ist das ein komisches Gefühl, so ohne Löffel). Wir lassen den Abend mit ein paar Bierchen ausklingen und legen uns pennen.

Gefahrene Kilometer: 22

Dienstag, 04.07.2000

Wir stehen ca. 9.30 Uhr auf, Frühstücken wie immer ausgiebig. Dann packen wir die Klamotten auf die Mopeds und fahren so gegen 11.00 Uhr nach Rodby. Wo wir um ca. 12.30 Uhr auf die Fähre nach Puttgarden einschiffen. Eine Stund später sind wir dann wieder auf Deutschem Boden. Denn Zoll kurz hinter uns gebracht und ab auf die Bahn. Bis zu den Kasseler Bergen haben wir strahlenden Sonnenschein und dann? Es regnet mal wieder (Gott sei Dank, das hatten wir ja schon lang nicht mehr). Also geht es bis nach Hause im strömenden Regen, wir erreichen die Heimat so gegen 20.30 Uhr. Am Clubhaus der Dolzianer werden wir mit einem großem Hallo begrüßt, es gibt gerilltes und jede Menge Bier. 21.00 Uhr, auch Rappel die alte Träne kommt auch schon mit seiner Autodose angefahren. Shorty und Willi, die faulen Hüttengänger (genannt Hüttis) glänzen mit totalem nicht Erscheinen. So um 12.00 Uhr machen wir noch eine Live Vorstellung, wie Havoc mit seinem NVA Kocher fachgerecht eine garleckere Tütensuppe zubereitet (gelernt ist halt gelernt).

Gefahrene Kilometer: 657

Gesamt gefahrene Kilometer laut Tacho: 8453

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