EnduRomania 2006 (2.8. bis 11.8. 2006)

 

Teilnehmer: Shorty, Rappel, Havoc, Roger

 

Liebes Tagebuch,

 

Vorbereitungen am 1.8.2006

Shorty ist heute noch mit seiner Tochter im Urlaub in Spanien. Der Rest der Truppe ist seit 17Uhr fleißig damit beschäftigt, die 4 Mopeds auseinander zu bauen, um diese auf dem Anhänger zu verstauen. Damit die Mopeds ohne Räder dennoch wackelfrei auf dem Hänger stehen, entwickelte Holzwurm Rappel 1A Böcke fürs Hinterrad

Rappels 1A Böcke. Passgenauigkeit für Radachse liegt noch in der Toleranz ;-)

 

Ein Skandal reißt uns aus der Routine:

An Havocs Kati reißt eine Schraube von der Schutzblechhalterung -> Havoc hat 200 Puls!

Dazu kommen Rogers schlaue Sprüche Puls 300 !

Nachdem zum Schluss auch noch eine Schraube verloren ging, hat Havoc 400 Puls!

Wo ist die Schraube hin? Vielleicht da? Oder da?

 

 

Wichtigste Packordnung: Mit Ratschgurt, Panzerklebeband und Kabelbinder nicht sparsam sein.

Abreisetag 2.8.2006

Shorty ist heil aus Spanien zurück. Bisschen Handgepäck in den Kombi gestaut und eigentlich könnte es losgehen. Leider hat Shorty, das Hirn, seine Kutte zu Hause vergessen. Während wir noch Kleinkram packen und Ladung sichern, brettert Shorty mit Manfreds (Rappels Schwiegervadder) heiligem Ford schnell heim, um die Kutte zu holen.  Fast planmäßig geht’s  dann um 15 Uhr los. Noch mal kurzer Stopp beim Kippe-Schäfer, um Rauchwaren aufzustocken – damit wir unterwegs nicht haushalten müssen.

 

 

Ca. 17 Uhr: 1. Leistungspause

Alles prima! Noch genügend Rauchwaren an Bord, der Diesel schnurrt. Rappel tastet sich immer mutiger an die Schlingergrenze des Hängers ran: „Es sind problemlos 130 Km/h machbar, Männer!“. Nachdem Rappel das Gespann auf gute 120km/h Reisegeschwindigkeit eingependelt hat, werden wir abrupt von der Rennleitung in Grün eingebremst: Am Seitenstreifen einer Ausfahrt, irgendwo kurz vor Würzburg, wird Rappel dann von den Herren in Zivil im schicken BMW zum lustigen Autobahn-Raser Video gucken eingeladen. Ab jetzt sind nur noch 3 Führerscheine im Rennen – das wird doch bis Rumänien reichen?

 

3.8.2006

Das Reisegespann ist bisher ohne Pause unterwegs. Um 2 Uhr nachts vernehmen wir Schleifgeräusche, der Diesel kämpft zudem gegen eine unerklärliche Bremseinwirkung an. Es folgt ein Boxenstopp auf einem Rastplatz mitten in Ungarn. Die Reparatur von klemmender Auflaufbremse des Hängers wirft uns 2 Stunden im Zeitplan zurück. LKW-Schlosser Rappel glänzt durch 1A Fachwissen und Schrauber Know-how.

 

Mit Wagenheber aufbocken, damit Rad abgebaut werden kann

Bremszüge ölen und gängig machen

 

Grenzübergänge

Allgemeine Enttäuschung innerhalb der Truppe: Kein Zöllner interessiert sich für uns. Nur der Rumänische Zollbeamte will nach Überprüfung der Personalausweise wissen „... wer Gerhard ist, bitte?“. Allgemeine Ratlosigkeit in den Gesichtern der Polarbiker. Havoc klärt nach kurzem Zögern auf: „Ei das bin ich“. Da hat Havoc uns doch tatsächlich jahrelang seinen zweiten Vornamen verschwiegen!

 

Der Hauptgrund warum wir ohne Gepäck-Kontrollen und Fragerei, z. B. warum wir auseinandergeschraubte Mopeds auf Hänger einführen, über die Ungarische und Rumänische Grenze gekommen sind, war das Zauberwort „EnduRomania“. Wir hatten zwar als 2. Joker die Akkreditierungs-Schreiben von Sergio dabei (Organisator der EnduRomania) aber die Zöllner glaubten uns auch so.

 

Rumänien – erste Eindrücke

- flach, arg flächer wie Holland

- alles kaputt

- 2 rumänische Währungen sorgen für totale Verwirrung

- skandalöse Umweltverschmutzung. Hierzu ein außerordentlich besorgter Rappel:

 “Also ne Männer! Mit der skandalösen Umweltverschmutzung bin ich hier überhaupt net einverstanden, ey!“

 

Zwischenzeugnis Opel Astra Kombi

Hiermit attestieren Havoc, Rappel, Shorty und Roger, dass die neuen Opel Astra (hier das Modell mit 80PS Diesel) gar keine schlechten Fahrzeuge sind: Klaglos kämpfte sich Shorty´s „Blitz“ gnadenlos beladen durch widrigste, fast unbefahrbare Schotter- und Steinpisten in Rumänien. Shorty: “Man muss nur ordentlich die Kupplung schluppen lassen!“.

Das muss Shorty´s  „Blitz“ alles schleppen

 

 

Ankunft in Brebu Nou (Weidental)

Die letzten Kilometer in Rumänien kosten uns auf Grund der katastrophalen Straßenverhältnisse sehr viel Zeit. Dennoch erreichen wir unsere Pension in Weidental planmäßig innerhalb von 23 Stunden. Mopeds schnell abgeladen und zusammengebaut, lecker Geschloter-Suppe (keiner weiß was es war) mit Zucchini-Pfannekuchen, gefolgt von Spaghetti auf Hackfleischsoße eingefahren. Nachtisch: Kirsch-Sahne-Rolle. „Wenn uns unsere Pensions-Köchin weiterhin so bewirtet, ist auch Essig mit Abnehmen, Männer!“, stellt Rappel fest.

 

Haben oft im Garten gegessen – sehr schöne Sache!

 

Den Vorrat an Ursus-Bier haben wir am Abend in unserem gemütlichen Wohnzimmer schnell weggepichelt. Zum Glück fand sich noch eine 2ltr. Flasche Rosu-Vartus Rotwein (original Rumänisch, nach literweise Ursus-Bier sogar trinkbar). Geistig gestärkt vertiefen wir uns im Kartenmaterial und planen die Cross-Route für den nächsten Tag: „Hauptsache quer durch eine Klamm fahren und Mopeds mit Seil über dicke Wacker ziehen!“, wird das primäre Planungsziel manifestiert.

 

Gut geplant ist halb gefahren