Montag, 7.8.
Heute fahren wir zum 3-tausendstel Mal den Kontrollpunkt Brebu-Top an, um den bekloppten Eisennagel mit der eingeschlagenen Kontrollpunktnummer zu finden.
Kontrollpunkt „Brebu Top“: Wo ist der Scheiß Nagel mit
Nummerngravur versteckt?
Da der Herbergsvadder (Shorty) sein Frühstück noch nicht verdaut und generell ein bisschen Leistungs-Zittern vom Vorabend hat, rafft es ihn auch gleich dahin. Havoc zeigt sich nach weiteren 2km solidarisch und macht sein Seepferdchen in einem tiefen Wasserloch
Diese Tauchleistung dokumentiert Rappel zufällig mit Videokamera
Da Havoc keine Schwimmflügel an hat, versucht er sich durch Leersaufen der Pfütze aus der Lage zu retten.
Es war aber auch vermaledeit: Keine 1000 Meter weiter will Roger im Bay-Watch-Stil durch einen Wassergraben surfen, rechnet aber nicht mit der gewaltigen Schwerkraft seiner DR. Bevor Spinnaker abgetakelt und Anker geworfen werden kann, setzt die DR, wie einst U52 in Gibraltar, zur unaufhaltsamen Tauchfahrt an. Die Schotten brechen und Wasser dringt unaufhaltsam über Luftfilterluke und Maschinenraumentlüftung ein.
Nun heißt es anblasen bis die Nippon-Titanic wieder auftaucht. Beim Drücken auf den Anlasser merken wir schnell, dass Wasser sich weder komprimieren noch zünden lässt. Also Zündkerzen ausbauen und die DR wie ein Wal abblasen lassen. Dann noch aufs Hinterrad stellen, damit die Bilch aus dem Auspuff läuft. Danach pröttelt die DR wieder lustig vor sich hin – zwar wie ein Lanz mit ordentlich Fehlzündung aber sie gibt sich größte Mühe!
Nachdem wir wieder Fahrt aufgenommen haben, beginnt das Wasser im Motoröl zu verdampfen und zwängt sich rückwärts durch den Vergaser in den Luftfilter um dort zu kondensieren und teils wieder angesaugt zu werden. Wir öffnen bei laufenden Motor den Luftfilterkasten und drinnen sieht es aus wie in einem Dampfbad. Die Motorleistung verringert sich dementsprechend auf gefühlte 5PS. Nun musst eine intelligente Entscheidung getroffen werden, um einen möglichen Motorschaden zu verhindern. Rappel bestimmte dann in der Karte den kürzesten Weg zu einer Tankstelle, um dort Service-Arbeiten an der DR vornehmen zu können. Roger sieht schon die Verkaufs-Anzeige im kommenden Herbst vor sich: „DR650. Ölwechsel öfter gemacht wie vorgeschrieben, kaum Unfall, wenig Gelände. Preis VB“.
Dieser Weg führt uns erst über einen wunderschönen hochalpinen Trampelpfad mit Absturzgarantie, um dann in einer fast 90° abfallenden, engen Geröllschlucht zu enden. Havocs schwere LC4 ist in dieser Schlucht nicht mehr zu kontrollieren, daher sichern wir von Hinten mit Bergsteigerseil – einwandfrei!
Foto-Effekt: Man sieht auf Fotos nie wie steil es wirklich
war. Doch Sichern mit Seil war ein Muss!
Unten angekommen verderben Riesen Monsterkäfer unsere wohlverdiente Leistungspause. Als wir die Tankstelle erreichen läuft die DR wieder normal und das vorher cremefarbene Motoröl präsentiert sich wieder in kohlefarbenem Schwarz. Also nur Sprit gebunkert und noch weitere 9 Kontrollpunkte abgeklappert.
...zur Abwechslung mal wieder Schlickwege
..die Wege sind sehr tückisch
...und Schrauben am Moped....
...und durch enge Geröllgräben (wieder der Foto-Effekt. Hier war´ s besonders steil)
Die Heimfahrt endet für Rappel und Roger in einem wilden Rennen um die Poole-Position. Auf dem altbekannten Pass Slatina Timis – Brebu Nou brennen die beiden eine neue Bestzeit in den schlaglochübersäten Weg - geil!